Deezer führt KI-Musik-Tags ein, da Betrug 70 % der synthetischen Streams betrifft

Von Trevor Loucks
Founder & Lead Developer, DynamoiTrevor Loucks is the founder and lead developer of Dynamoi, where he leads coverage at the convergence of music business strategy and advertising technology. He focuses on applying the latest ad-tech techniques to artist and record label campaigns so they compound downstream music royalty growth. trevorloucks.com

Deezer hat am 20. Juni das weltweit erste KI-Musik-Tagging-System eingeführt, das Alben, die vollständig KI-generierte Titel enthalten, transparent kennzeichnet, während die Streaming-Plattform einen Epidemie von synthetischem Musikbetrug bekämpft.
Die bahnbrechende Erkennungstechnologie des französischen Streaming-Dienstes ergab, dass 18 % der täglichen Uploads – über 20.000 Titel pro Tag – jetzt vollständig KI-generiert sind, was fast eine Verdoppelung gegenüber 10 % im Januar 2025 darstellt.
Warum es wichtig ist:
Dieser Schritt legt das Ausmaß des die Branche plagenden KI-Musikbetrugs offen und etabliert den ersten wichtigen Transparenzstandard für synthetische Inhalte auf Streaming-Plattformen.
Betrug erreicht kritische Stufen: Bis zu 70 % der Streams von vollständig KI-generierten Titeln sind betrügerisch und dienen ausschließlich dazu, Lizenzgebühren von legitimen Künstlern abzuziehen.
Branchenweiter Einnahmenbetrug: Streaming-Manipulation lenkt jährlich Milliarden aus dem begrenzten Tantiemenpool ab, der menschlichen Kreativen zugutekommen sollte. Bis 2028 sind potenziell 25 % der Einnahmen der Kreativen gefährdet, was einem Wert von 4 Milliarden € entsprechen könnte.
Erkennung Durchbruch: Das proprietäre System von Deezer kann KI-Inhalte von großen Generatoren wie Suno und Udio identifizieren, wobei im Dezember 2024 zwei Patente für Signaturerkennungsmethoden angemeldet wurden.
In Zahlen:
- 20.000+ täglich auf Deezer hochgeladene KI-Titel (18 % aller Inhalte)
- 70 % der KI-Titel-Streams sind betrügerische Versuche
- 0,5 % tatsächlicher Höranteil trotz massivem Upload-Volumen
- 4 Milliarden € potenzieller Umsatzverlust branchenweit bis 2028
- $10 million USD von einem Betrüger mit KI-Titeln und Bots gestohlen (Fall in North Carolina)
Genauer hinschauen:
Das aufgedeckte Betrugs-Playbook
Das Schema funktioniert, indem Plattformen mit KI-generierten Inhalten geflutet werden, gefolgt von der Nutzung von Bot-Farmen, um Titel gerade oft genug zu streamen, um Lizenzgebühren zu verdienen, ohne die Algorithmen der Plattform auszulösen.
Michael Smith, ein Musiker aus North Carolina, veranschaulichte diesen Ansatz – er erstellte Hunderttausende von KI-Songs und nutzte Bots, um über 4 Milliarden betrügerische Streams zu generieren, wodurch er 10 millionen USD an Lizenzgebühren stahl, die legitimen Künstlern zustanden.
Antwortstrategie der Plattform
Deezer schließt KI-Titel von algorithmischen Empfehlungen und redaktionellen Playlists aus und filtert gleichzeitig betrügerische Streams aus den Lizenzberechnungen heraus.
„Wir haben in den letzten Monaten einen deutlichen Anstieg der Bereitstellung von KI-generierter Musik festgestellt, und wir sehen keine Anzeichen dafür, dass dies nachlässt“, sagte CEO Alexis Lanternier.
Was fehlt:
Andere große Plattformen haben keine ähnlichen Transparenzmaßnahmen ergriffen. Spotify, Apple Music und Amazon Music verarbeiten dieselben betrügerischen Inhalte, kennzeichnen sie aber nicht für die Nutzer.
Der Branche fehlen einheitliche Standards für KI-Erkennung und Transparenz über alle Plattformen hinweg.
Das Fazit:
Das Tagging-System von Deezer zwingt die Branche, sich offen mit dem KI-Musikbetrug auseinanderzusetzen, anstatt ihn heimlich zu managen.
Da die synthetische Musikgenerierung zunimmt, wird Transparenz unerlässlich, um das Vertrauen zwischen Plattformen, Künstlern und Fans zu wahren und gleichzeitig die Wirtschaft zu schützen, die menschliche Kreativität finanziert.




