TikTok schließt Rumblefish-Deal zur Optimierung der globalen Verlegerlizenzen

Von Trevor Loucks
Founder & Lead Developer, DynamoiTrevor Loucks is the founder and lead developer of Dynamoi, where he leads coverage at the convergence of music business strategy and advertising technology. He focuses on applying the latest ad-tech techniques to artist and record label campaigns so they compound downstream music royalty growth. trevorloucks.com

ByteDance hat der Musikverlagsbranche gerade etwas gegeben, was sie lange gefordert hat: eine saubere, einzige Pipeline für Lizenzierungsdaten und Tantiemen.
Am 26. Juni gab das zu SESAC gehörende Rumblefish bekannt, dass es die globale Rechteverwaltung sowohl für TikTok als auch für die Schwester-Bearbeitungs-App CapCut übernehmen wird, indem es Kompositionsdaten mit jeder auf den Plattformen verwendeten Tonaufnahme verknüpft.
Warum es wichtig ist:
Der Deal bewegt TikTok vom „Black-Box“-Tantiemenmodell hin zu direkten Multi-Territorien-Lizenzen – eine Verschiebung, die Verleger seit der Explosion der App im Jahr 2018 gefordert haben.
- Direkte Auszahlungen: Verleger können TikTok und CapCut lizenzieren, ohne Verwertungsgesellschaften als Mittelsmänner einschalten zu müssen, was Abrechnungen und Cashflow beschleunigt.
- Datennutzung: Rumblefish wird Song- und Sound-IDs mit der Nutzung im Maßstab von TikTok abgleichen und so nicht zugeordnete Tantiemen reduzieren – ein chronischer Schmerzpunkt für Rechteinhaber.
- Marketing-Vorteil: Mit saubereren Rechteinformationen können Marken Tracks für Hashtag-Challenges und Anzeigen in Stunden statt in Wochen freigeben und so neues Werbeinventar erschließen.
Zahlen im Überblick:
- 1,59 Milliarden monatliche TikTok-Nutzer im 1. Quartal 2025 – die fünftgrößte soziale Plattform weltweit.
- 130 Millionen Creator streamen täglich live auf TikTok und generieren Milliarden von Musik-unterstützten Aufrufen.
- 300 Millionen monatlich aktive Nutzer auf CapCut und 81 % des mobilen Videobearbeitungsmarktes bis Mitte 2024.
- Das Backend von Rumblefish verarbeitet bereits Tantiemen für Kunden aus den Bereichen VR, Karaoke und Streaming und verfügt somit über die Infrastruktur für „Hyperscaler“-Volumen.
Realitätscheck:
Der Deal von TikTok gilt nur für die Verlegerseite; Labels unterliegen weiterhin separaten SoundOn- und Direktverträgen. Ohne die Zuordnung von Masterrechten können einige Tracks stummgeschaltet oder geografisch blockiert bleiben.
Ja, die Pipeline verspricht schnellere Abrechnungen, aber der kurzlebige, nutzergenerierte Kontext von TikTok bedeutet, dass die Zahlungen pro Nutzung Bruchteile eines Cents betragen. Mittelständische Verleger warnen, dass sie den Erfolg am Anteil der zuvor nicht zugeordneten Tantiemen, die zurückgewonnen wurden, und nicht am Optimismus der Pressemitteilungen messen werden.
Was kommt als Nächstes:
- Implementierungsuhr: Rumblefish wird im 3. Quartal mit der Aufnahme von Verlegern beginnen; die ersten konsolidierten Tantiemenabrechnungen werden in den Berichten des Geschäftsjahres Anfang 2026 erwartet.
- Druck auf Konkurrenten: YouTube Shorts und Instagram Reels fehlen entsprechende Dashboards auf Kompositionsebene. Ihre Verlagspartner werden Gleichbehandlung fordern.
- Neue Anzeigenprodukte: Das Medienteam von TikTok deutet „freigegebene Katalog“-Anzeigenslots an, die Lizenzierungssicherheit für Marken-Kampagnen garantieren – eine potenzielle neue Einnahmequelle.
- Long-Tail-Chance: Direkte Lizenzierung eröffnet Mikro-Verlegern in Schwellenländern die Möglichkeit, virale Sounds ohne die Komplexität lokaler Verwertungsgesellschaften zu monetarisieren.
Das Fazit: TikTok hat sich gerade von einem Nachzügler bei der Compliance zu einem potenziellen Trendsetter bei Tantiemen entwickelt. Künstlerteams sollten ihre Verlagsmetadaten jetzt überprüfen, um als Erste in der Warteschlange zu stehen, wenn der Rumblefish-Schalter umgelegt wird.




