FTC verklagt Live Nation und Ticketmaster wegen Wiederverkaufstaktiken

Von Trevor Loucks
Founder & Lead Developer, DynamoiTrevor Loucks is the founder and lead developer of Dynamoi, where he leads coverage at the convergence of music business strategy and advertising technology. He focuses on applying the latest ad-tech techniques to artist and record label campaigns so they compound downstream music royalty growth. trevorloucks.com

Die Federal Trade Commission – unterstützt von sieben Bundesstaaten – verklagte Live Nation und Ticketmaster und warf ihnen vor, Broker begünstigt zu haben, um Limits zu umgehen, auf dem Marktplatz von Ticketmaster zu überhöhten Preisen weiterzuverkaufen und Fans mit versteckten Gebühren zu täuschen.
Warum es wichtig ist:
Wenn die FTC gewinnt, könnten Abhilfemaßnahmen All-in-Preise, strengere Broker-Verifizierung und Strukturänderungen vorschreiben, die die Macht wieder auf Künstler und Veranstaltungsorte verlagern. Dies würde sich direkt auf Tourbudgets, dynamische Preisgestaltungsstrategien und den On-Sale-Vertrieb auswirken.
Die Klage kommt, während die separate Kartellrechtsklage des DOJ darauf abzielt, die Dominanz von Live Nation einzuschränken. Zwei parallel laufende Bundesmaßnahmen erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Verhaltensauflagen (Gebührentransparenz, Bot-Abschreckung) oder sogar strukturellen Lösungen.
In Zahlen:
- 7 Bundesstaaten + FTC: Colorado, Florida, Illinois, Nebraska, Tennessee, Utah und Virginia schlossen sich der Bundesklage an.
- 3,7 Mrd. USD: Wiederverkaufsgebühren von Ticketmaster 2019–2024 laut Klageschrift – was den sekundären Marktwert der Plattform verdeutlicht.
- 16,4 Mrd. USD: Obligatorische Gebühren, die Verbraucher 2019–2024 bei Ticketmaster-Transaktionen gezahlt haben, wie von den Regulierungsbehörden angegeben.
- >80%: Geschätzter Anteil am Primär-Ticketing für große Veranstaltungsorte – Kontext für die Marktmacht in Vergleichsverhandlungen.
Für Künstlerteams klärt ein sauberer Wiederverkaufskanal auch Nachfragesignale. Eine bessere Trennung von echter Fan-Nachfrage und Broker-Aktivitäten verbessert Tour-Routing, Venue-Skalierung und Preisstaffelungen – und reduziert Rauschen bei der Marketing-Attribution.
Zwischen den Zeilen:
Regulierungsbehörden werfen „dreifache Monetarisierung“ vor: Gebühren aus (1) Primärverkäufen an Broker, (2) Broker-Listings auf dem Wiederverkaufsmarkt von Ticketmaster und (3) endgültigen Käufen durch Verbraucher. Wenn dies bewiesen wird, sind Gebührenobergrenzen, klarere Künstlerkontrollen beim Wiederverkauf und strengere KYC für Broker zu erwarten.
Marketingteams sollten Notfallpläne vorbereiten: Verlagerung von Pre-Sale-Mechaniken, mehr Lotterien/Wartelisten und Verified-Fan-Modelle, falls Bots strengeren Zugangsbeschränkungen unterliegen. Für VIP- und Bundle-SKUs sollten All-in-Preisanzeigen und Rückerstattungsregeln berücksichtigt werden, die landesweit vorgeschrieben werden könnten.
Kurzfristig könnten Schlagzeilen die Stimmung beim On-Sale dämpfen; langfristig könnten sauberere Märkte die Nettoknachfrage steigern, wenn das Vertrauen zurückkehrt. Partnerschaften von Labels und Promotern bezüglich Fan-ID und gestaffelten Einführungen (Tiered Drops, geofenced On-Sales) gewinnen an Bedeutung.
Was kommt als Nächstes:
- Einstweilige Verfügungen & Discovery: Beobachten Sie frühe Anträge; eine schnelle vorläufige Verfügung könnte Preis- und Offenlegungsänderungen noch in dieser Saison erzwingen.
- Koordination der Generalstaatsanwälte: Erwarten Sie zusätzliche Bundesstaaten oder private Klagen, sobald bei der Beweiserhebung interne Broker-Kommunikationen ans Licht kommen.
- Produktverschiebungen: Plattformen werden darum wetteifern, All-in-Preisansichten, stärkere Anti-Bot-Telemetrie und engere Broker-KYC/AML bereitzustellen – Änderungen, die Werbeinhalte und Landingpages umgestalten.
Das Fazit:
Die Klage zielt auf die Wirtschaftlichkeit des Sekundärmarktes ab. Wie auch immer es ausgeht, Touring-Playbooks müssen größere Gebührentransparenz, strengere Wiederverkaufskontrollen und botresistente On-Sale-Abläufe annehmen – und die Marketing-Funnels entsprechend anpassen.




